Romane

Die Träume der Libussa

Entstehungsgeschichte

Die Träume der Libussa - Umschlagabbildung D

Die Sage über Libussa, eine Seherin, die Premysl den Pflüger heiratete und die Stadt Prag gründete, kenne ich seit meiner Kindheit. Sie wird bis heute an tschechischen Schulen behandelt. Besonders faszinierend fand ich daran die Geschichte über den Mädchenkrieg, einen Aufstand der Frauen nach dem Tode Libussas, als die Macht endgültig in männliche Hände ging. Herscherinnen hat es zu allen Zeiten und in allen Gesellschaften gegeben, doch änderte sich dadurch kaum etwas an der allgemeinen Lage der Frauen. Libussas Tod muss daher eine tiefgreifendere Veränderung nach sich gezogen haben, um heidnische Jungfrauen wie Vlasta und Scharka zu den Waffen greifen zu lassen.

Die Sage wurde manchmal als der Niedergang einer matriarchalen Kultur interpretiert. Historisch ist dies nicht belegt, doch weiß man so gut wie nichts über die tatsächlichen Ereignisse in Böhmen vor dem 9. Jahrhundert. Bei den Recherchen zu meinem Roman ist daher die Forschung über noch existierende matriarchale Kulturen, die es z.B. in China gibt, ebenso mit eingeflossen wie die spärlichen Informationen über vorchristliche slawische Kulte sowie historisch belegte Ereignisse der damaligen Zeit. Es sollte um die Geschichte einer Frau gehen, die mit aller Kraft versucht, eine in ihren Augen gerechte, traditionelle Gesellschaftsordnung aufrecht zu erhalten und zu festigen, auch wenn der Rest der Welt bereits einen anderen Weg eingeschlagen hat.

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